Sonea 02 - Die Heilerin by Canavan Trudi

Sonea 02 - Die Heilerin by Canavan Trudi

Autor:Canavan, Trudi [Canavan, Trudi]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783764530426
Herausgeber: PeP eBook
veröffentlicht: 2013-01-28T05:00:00+00:00


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16 Ängste und Sorgen

Als die Kutsche die Gilde verließ, sah Sonea Rothen an und bemerkte einen nachdenklichen Ausdruck auf seinem Gesicht.

»Was gibt es?«, fragte sie.

»Noch vor wenigen Monaten hättest du um Erlaubnis bitten müssen, um Dorrien und seine Familie zu besuchen«, erwiderte der alte Magier. »Jetzt hinterfragt niemand dein Tun. Wie schnell sich die Dinge ändern können.«

Sonea lächelte grimmig. »Ja. Aber sie könnten sich auch genauso schnell wieder in die andere Richtung ändern. Es wäre nur ein einziger unglücklicher Zwischenfall notwendig, und ich würde Lilia Gesellschaft leisten.«

Rothen blickte gequält drein. »Sie hat vorsätzlich versucht, schwarze Magie zu erlernen.«

»Das stimmt. Ich frage mich, ob sie es auch getan hätte, wäre ihr Sinn nicht von Feuel verwirrt gewesen.«

»Wie meinst du das?«

»Es heißt, Feuel führe dazu, dass einem Menschen alles gleichgültig wird. Was reizvoll ist, wenn man Sorgen hat, die man gerne für eine Weile vergessen würde, aber Feuel löscht auch jede Sorge um die Konsequenzen der eigenen Taten aus – und es scheint das gründlicher zu tun als Alkohol.«

»Denkst du, andere könnten vielleicht den gleichen Fehler machen wie sie?«

»Nur wenn sie unter vollem Einfluss von Feuel zufällig über Bücher stolpern, die Anweisungen über das Erlernen von schwarzer Magie enthalten. Es hängt davon ab, ob es da draußen noch weitere Bücher dieser Art gibt.« Sonea seufzte. »Lord Leiden hat das Gesetz gebrochen, indem er sein Exemplar nicht der Gilde ausgehändigt hat.«

»Sollten wir anfangen, private Bibliotheken zu durchsuchen?«

»Ich bezweifle, dass wir irgendetwas finden würden. Jeder, der weiß, was er in seiner Bibliothek hat, würde alles Verdächtige entfernen und verstecken, sobald er davon hörte, dass eine Durchsuchung möglich ist.«

Rothen nickte zustimmend. »Es könnte Jahre dauern, um die größeren Bibliotheken gründlich genug durchzugehen«, fügte er hinzu. »Sind wir denn der Entdeckung von Leidens Mörder näher gekommen?«

Sie schüttelte den Kopf. »Offensichtlich hat noch jemand schwarze Magie erlernt. Entweder das, oder es war Kallen, und diejenigen, die bezeugt haben, dass er in dieser Nacht woanders war, haben gelogen. Es überrascht mich, dass Osen uns nicht aufgefordert hat, die Gedanken des jeweils anderen zu lesen.« Die Kutsche kam zum Stehen. Sonea entriegelte die Tür, kletterte hinaus und drehte sich dann um und wartete, während Rothen ihr folgte.

»Soviel ich gehört habe, gab es genug Zeugen, die bestätigen, dass ihr beide euch zum Zeitpunkt der Ermordung an anderen Orten aufgehalten habt, um auf eine Gedankenlesung zu verzichten.«

Sonea wandte sich der Tür des Gebäudes zu. Die Gilde hatte es gemietet, um dem Mangel an Räumen auf dem Gelände für Magier abzuhelfen. Wenn Dorrien allein in die Gilde kam, wohnte er bei seinem Vater, aber in Rothens Räumen war nicht genug Platz für zusätzliche Erwachsene und zwei ältere Mädchen.

Von draußen sah es aus wie das große Haus einer Familie. Sonea ging zur Tür hinauf und klopfte an. Ein Mann in der Dienstbotenuniform der Gilde öffnete. Er begrüßte sie, trat beiseite und verneigte sich, als sie an ihm vorbei in die Eingangshalle gingen.

Es war ein verschwenderisch dekorierter Raum, mit Treppen, die zu einem Obergeschoss hinaufführten. Früher wäre es das Heim einer reichen Familie aus



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